Kategorien
STORYTELLING WAS AUF DIE OHREN

Scriptnotes

So, eine Warnung vorweg: Dieser Podcast ist wirklich nur was für Drehbuch-Nerds. Leute wie ich, die als erstes fragen: Wer hat denn das geschrieben? Und nicht: Wer hat Regie geführt?


3. Scriptnotes

John August & Craig Mazin (seit 2011)

A podcast about screenwriting, and things that are interesting to screenwriters – so verkünden es John August und Craig Mazin jedenfalls zu Beginn jeder Scriptnotes-Episode. Seit 2011 reden die beiden Drehbuchautoren hier einmal pro Woche über ihren Job, das Schreiben und das Business. Und bei mittlerweile über 400 veröffentlichten Episoden werdet ihr mir verzeihen, dass ich diesen Podcast empfehle, obwohl ich nicht jede einzelne Folge gehört habe.

Trotzdem: In den allermeisten Folgen, die ich gehört habe, gelingt Scriptnotes der Spagat zwischen Theorie und Praxis ganz hervorragend. Ja, John und Craig können zuweilen lang und breit über Storytelling-Theorien philosophieren, schaffen es aber auch immer wieder, praktische Tipps zu geben. Ob man dabei etwas übers Schreiben lernt, kann ich nicht sagen. Man bekommt auf jeden Fall eine Menge Denkanstöße.

Man sieht nur, was man weiß.

Johann Wolfgang von Goethe

Ich kann inzwischen keinen Film/keine Serie mehr schauen, ohne gleichzeitig darüber nachzudenken, wie die Erzählung strukturiert ist. Das hat zu einem guten Teil mit diesem Podcast zu tun, der mich im Laufe der Zeit mal auf dieses, mal auf jenes Detail aufmerksam gemacht hat.

Natürlich könnte man das alles auch in der einschlägigen Literatur nachlesen. Aber dann würde man auch Johns und Craigs äußerst unterhaltsame Diskussionen verpassen. Und das wäre sehr schade.

Scriptnotes findet ihr auf der Website von John August und natürlich überall dort, wo es Podcasts gibt.

Die jeweils 20 neuesten Episoden sind kostenlos. Den gesamten back catalog kann man nur als Premium-User anhören. Allerdings habe ich entdeckt, dass John August einen Episodenklassiker – „Scriptnotes 73 – Raiders of the Lost Ark“ – auch auf YouTube hochgeladen hat. Das wäre für die meisten vielleicht ein ganz guter Einstieg. Wer hat diesen Film nicht gesehen?

Ein Bemerkung am Rande:

Warum zwei Autoren, die eigentlich wissen, wie man spannend erzählt, ausgerechnet einen Laber-Podcast machen, kann ich nur vermuten: Gutes Erzählen ist harte Arbeit, Labern macht einfach nur Spaß. Und es klingt so, als hätten sie beim Podcasten sehr viel Spaß.


Weitere Lieblingspodcasts:

SRF Krimi Podcast

Damit es in den nächsten Wochen nicht allzu zu besinnlich wird: ein Krimi-Podcast! Obwohl es davon ja recht viele gibt, habe ich den Eindruck, dass die überall aus dem Boden sprießenden True-Crime-Formate auf…

Blutiger Herbst

Im ersten Teil dieser Serie ging es zurück in die frühen 80er Jahre. Wir bewegten uns im Dreieck Hamburg, Stuttgart, Börnersdorf. Irgendwo zwischen Dichtung und Wahrheit. Allerdings mehr auf der Seite der Wahrheit.…

Faking Hitler

Es ist kein Geheimnis. Ich liebe Podcasts. Deshalb möchte ich hiermit einige Produktionen vorstellen, die ich besonders hörenswert fand. Den Anfang macht ein Podcast aus dem letzten Jahr: 1. Faking Hitler Stern (2019)…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert